„Wie ein neuer Rohstoff die Welt verändern wird“ – der Untertitel des Buches von Axel Limberg klingt wie eine Utopie. Ist sie das oder haben wir es mit einer realistischen Einschätzung zu tun?
Das Buch des Journalisten Limberg entwickelt anhand konkreter Ergebnisse des Forscherehepaars Saide und Bernd Kroon ein mögliches Energieszenario für die Zukunft.
Dabei wird das aktuell viel diskutierte Thema des Klimawandels mit seinen Auswirkungen auf unser Leben in Beziehung zur Globalisierung und zum weltweiten Ressourcenverbrauch gesetzt. Der Hauptaugenmerk des „Plankton Manifests“ liegt auf marinen Agrarkulturen, großflächigen Algenfarmen in Wüstenregionen, die abgesehen von bisher ungenutzten Flächen nur noch Salzwasser und Sonne als Energieinput benötigen. Zur Zeit wird unter der Aufsicht von Bernd Kroon in Saudi-Arabien eine erste großflächige Planktonplantage gebaut, erfährt der Leser. Aus dem Plankton (Mikroalgen) werden in einer ersten Phase Nahrungsergänzungsmittel, später dann Rohstoffe für die chemische Industrie und in etwa 10 Jahren auch Biokraftstoff gewonnen. Limberg wagt einen Blick in die Zukunft, in der Plankton Erdöl als Grundstoff für die chemische Industrie und Energiegewinnung ersetzen kann.
Zwar ist dieser Ausblick teilweise etwas euphorisch geraten, er bleibt aber immer auf dem Boden der Tatsachen. „Das Plankton Manifest“ ist ein Appell und Leitfaden an und für Politiker, Entscheider und Menschen, die sich nicht weiter über den Status quo aufregen möchten, sondern den Mut fassen, selbst einigen Energiepolitischen Fehlentwicklungen entgegen zu wirken. Das Buch liefert die geeigneten Argumente dafür.
Axel Limberg (2007): Das Plankton Manifest, Edition Zaunkönig, Hamburg, ISBN 978-3-00-023243-5, 16,90 €
Internet: www.plankton-manifest.de